Die Schadensfreiheitsklassen im ÜberblickFahranfänger zahlen höhere Versicherungsbeiträge als Fahrer mit jahrelanger Erfahrung. Grund dafür sind die Schadensfreiheitsklassen, die zwar jedem ein Begriff sind, aber immer noch viele Fragezeichen mit sich bringen.

Das Grundprinzip

Heutzutage läuft auch das KFZ-Versicherungsgeschäft weitgehend über das Internet. Angehende Autobesitzer oder Wechselwillige können online ihren Tarif berechnen, dafür sind lediglich zwei Dokumente nötig: Fahrzeugschein und Versicherungsschein mit Angabe der Schadensfreiheitsklasse. Letztere hängt nicht mit dem Fahrzeug zusammen, sondern mit der persönlichen KFZ-Statistik des Halters. Die SF-Klasse wird in Stufen angegeben und mit Prozenten beziffert. So bedeutet Klasse 10 mit 45 Prozent, dass der Halter, der seit zehn Jahren unfallfrei fährt, nur 45 Prozent der Grundprämie zahlen muss. Bei Fahranfängern liegt der Wert dagegen bei weit über 100 Prozent – viele Fahrer lassen ihr Auto deswegen als Zweitwagen der Eltern versichern.

Unterschiede je nach Versicherer

Die oben genannten 45 Prozent auf Stufe 10 sind jedoch nicht pauschal zu verstehen. Jeder Versicherer darf eigene Werte in den Klassen festlegen.Beim Versicherungswechsel sollte also genau verglichen werden, da schon wenige Prozent Differenz bei Beträgen von 1.000 Euro jährlich einige wertvolle Euros bedeuten. Die Schadensfreiheitsklasse ist vom Wechsel übrigens nicht betroffen; einzig die Prozentwerte auf den Stufen können sich ändern. Kommt es jedoch zu einem Unfall, erfolgt eine Herabstufung in der SF-Klasse. Auch das wird individuell geregelt und hängt vom Unfallhergang und von der Schuldfrage ab. So bedeutet ein leichter Unfall durch Fremdverschulden nur eine kleine Rückstufung; die Schadenshöhe spielt übrigens keine Rolle.

Von Anfang an genau kalkulieren

Schon mit diesem Grundwissen ist das Prinzip der SF-Klassen größtenteils geklärt. Für junge Fahrer und Führerscheinneulinge sind noch einige weitere Fakten interessant. Wer etwa parallel zum Führerschein sein erstes Auto anmeldet, wird in SF-Klasse 0 mit satten 240 Prozent eingestuft. Wer den Führerschein schon drei Jahre besitzt, in dieser Zeit aber kein eigenes Auto besessen hat, kommt bei der Ersteinstufung direkt auf Klasse 1 bis 3 – und damit 140 bis 170 Prozent. Es lohnt sich also, das Auto in den ersten Jahren nicht selbst anzumelden, sondern über ein Familienmitglied mit guter SF-Klasse laufen zu lassen, da der Sprung bei den Beiträgen nach drei Jahren Führerscheinbesitz sehr groß ist.

 

Bild: © Jupiterimages/BananaStock/Thinkstock

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