Warum sich beim Autokauf ein Kreditvergleich lohnt | Bild: pixabay.com

Die Mobilität in Deutschland ist im Wandel. Vor allem E-Autos werden immer beliebter, auch im privaten Sektor. Ursächlich ist dafür nicht nur das Umdenken in den Köpfen der Autofahrer-Nation, sondern auch die lukrativen Förderanreize. Wer sich für den Kauf eines E-Autos entscheidet, kann sich dafür einen Preisvorteil sichern. Für wen sich die E-Autos tatsächlich lohnen und wie sie sich günstig finanzieren lassen, zeigt der Report.

Lohnt sich der Kauf der E-Autos wirklich (noch)?

Steuervorteile, staatliche Förderprämien, kaum Wartungskosten, kein drohendes Fahrverbot, Parkprivilegien, geringe Geräuschemission – Befürworter der E-Autos haben viele gute Argumente für den Kauf. Doch ist tatsächlich alles Gold, was glänzt oder gibt es auch Nachteile im Umstieg auf die E-Mobilität?

Viele Kritiker bemängeln die fehlenden Lademöglichkeiten, vor allem bei Langstreckenfahrten an Autohöfen und Raststätten. Der Blick auf die Straßenkarte macht deutlich, dass es (Stand März 2022) nur über 27.800 öffentliche Ladeplätze für E-Fahrzeuge gibt, davon das Gros mit mehr als 5.600 in Bayern. Im Vergleich dazu die Anzahl der registrierten E-Autos in Deutschland (Stand Januar 2022): über 618.000. Ein Missverhältnis, was nicht nur Mathematikcracks auffällt: zu wenig Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum.

Dennoch ist die Nachfrage nach E-Fahrzeugen ungebrochen, denn es gibt lukrative Finanzierungsmöglichkeiten sowie Förderprämien. Die Bundesregierung verfolgt seit Jahren das ehrgeizige Ziel, Elektromobilität in Deutschland weiter voranzubringen. Mit Erfolg, denn die Beantragung der Kaufprämie stieg seit 2016 rasant. 2019 beantragten mehr als 60.000 Fahrzeugkaufende die Zuschüsse, welche es bis zu 9.000 Euro gibt.

E-Autos für jeden: günstige Finanzierung und Fördermöglichkeiten sichern

Längst haben auch automobile Platzhirsche der Branche wie BMW, Volkswagen oder Mercedes die elektronische Zukunft ihrer Antriebe eingeläutet. Doch es gibt auch Konkurrenz aus den USA: Tesla. 2021 gehörte das Model 3 mit über 35.000 Zulassungen in Deutschland zu den beliebtesten Modellen. Dahinter rangieren der e-Up! (über 30.000 Zulassungen) sowie der ID.3 (mehr als 26.000 Zulassungen) von Volkswagen auf den Plätzen zwei und drei. Die Autobauer aus Wolfsburg dominieren mit ihren Modellen noch immer den Markt, denn BMW landet mit dem i3 (über 12.000 Zulassungen 2021) nur auf Rang zehn und Mercedes mit dem EQA (über 5.000 Zulassungen) sogar nur auf dem 20. Platz.

Die Ursachen für diese Verteilung sind vielfältig, jedoch vor allem in Fahrzeuginnovation, Fördermöglichkeiten und günstigen Finanzierungsangeboten begründet. Tesla gehört für viele Autofahrende noch immer zum automobilen Tech-Traum, denn das Fahrzeug bietet maximale Innovation; wirkt futuristisch und bringt zugleich maximale Power mit E-Antrieb auf die Straße. Wer sich den Tesla gönnt, könnte sich einen Nachlass bis 7.500 Euro sichern. Für E-Autos mit einem Nettolistenpreis über 40.000 Euro gibt es 5.000 Euro BA-Prämie und noch einmal 2.500 Euro durch den Hersteller-Eigenanteil.

So gibt es die E-Autos zum monatlich günstigen Preis

Der E-Auto-Held von Tesla, das Model 3, kostet ab 49.900 Euro im Listenpreis. Damit ist klar: Fahrzeugkaufende können sich die Förderprämie bis zu 7.500 Euro sichern. Doch wie wird die restliche Summe von ab 42.400 Euro realisiert? Finanzierungen bieten eine Möglichkeit, häufig sogar direkt vom Hersteller.

Doch es kann sich lohnen, herstellerunabhängig einen Darlehensvergleich vorzunehmen. Während die Hersteller mit ihren eigenen Banken kooperieren und deshalb nur begrenzten Spielraum bei Zinssätzen und Co. haben, stehen beim bankenunabhängigen Darlehensvergleich deutlich günstigere Konditionen zur Verfügung.

Tipp: Günstigen Kredit für Fahrzeugkauf sichern

Die Bindung an den Verwendungszweck zum Kauf eines E-Autos kann sich lohnen. Auto-Darlehen sind im Vergleich zum klassischen Ratenkredit häufig deutlich günstiger. Ursächlich dafür: das Auto als Sicherheit, was die Zinsen sinken lässt.

Wer sich beispielsweise für die Vollfinanzierung eines Darlehens über 43.000 Euro für seinen Tesla (Listenpreis abzüglich aller Fördermöglichkeiten) entscheidet, kann mit dem Verwendungszweck „Autokauf“ einen effektiven Zins unter 1 % erhalten. Bei einer Laufzeit von 84 Monaten und einem Effektivzins von ab 0,68 % macht das eine monatliche Rate von ca. 525 Euro.

Der direkte Vergleich macht deutlich, dass die Zinsen bei Autobanken häufig deutlich höher sind. Möchten Autokaufende beispielsweise die Summe von 43.000 Euro beim Volkswagen Financial Service (der Volkswagen Bank) für den Fahrzeugkauf finanzieren, müssen sie bei einer Laufzeit von 84 Monaten mit einer monatlichen Rate von über 565 Euro (bei einem Sollzinssatz von 2,95 % im März 2022) rechnen.

Hinweis: Die Zinssätze variieren bei allen Banken, abhängig von der gegenwärtigen Marktsituation und dem Leitzins. Deshalb ist vor der Vertragsunterschrift ein Darlehensvergleich von mindestens zwei Kreditgebern empfehlenswert, um sich einen Überblick über die attraktivsten Konditionen zu verschaffen.

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So gelingt der Darlehensvergleich ohne Nachteile

Wer ein Darlehen aufnimmt, genießt in Deutschland einen besonderen Verbraucherschutz und kann auf zahlreiche Vergleichsmöglichkeiten zurückgreifen. Doch es gibt einen Nachteil: Die mehrfache Darlehensanfrage bei verschiedenen Kreditinstituten kann sich negativ auf die Bewilligung auswirken. Ursächlich dafür sind die gespeicherten Daten in der Kartei der Schutzgemeinschaft, kurz Schufa.

Sobald potenzielle Darlehensnehmende eine Anfrage direkt bei einer Bank in Deutschland stellen, werden diese Informationen als Sachdatenstand bei der Schufa gespeichert. Dies allein hat noch keine negativen Auswirkungen auf die spätere Darlehensentscheidung einer Bank. Wer jedoch innerhalb kürzester Zeit viele einzelne Anfragen bei unterschiedlichen Kreditinstituten stellt, kann auf Darlehensgeber verzweifelt wirken. Der Hintergrund: die Prüfung der Bonität in der Praxis.

Sobald sich eine Bank in Deutschland mit dem Darlehensantrag befasst, werden nicht nur die Informationen aus dem Antrag und mögliche bereits gespeicherte Infos über Antragstellende (beispielsweise durch ein bereits vorhandenes Konto beim Kreditinstitut) genutzt, sondern auch die Abfrage der Schutzgemeinschaft vorgenommen. Zeigt sich hier, dass Antragstellende zeitgleich verschiedene Anfragen gestellt haben, kann dies die Entscheidung negativ beeinflussen. Gleiches gilt auch, wenn bei der Schutzgemeinschaft andere Daten mit Negativmerkmalen (beispielsweise ein geplatztes Darlehen oder nicht beglichene Rechnungen) gespeichert sind.

Tipp: Darlehen auf einer Vergleichsplattform gegenüberstellen

Um mögliche Nachteile durch die Darlehensanfragen bei den Banken direkt zu vermeiden, gibt eine Alternative: Vergleichsplattformen für Kredite. Wer ein Darlehen für die Finanzierung seines E-Autos sucht, kann hier individuelle Parameter eingeben. Hierzu zählen beispielsweise: gewünschte Darlehenssumme, Laufzeit, mögliche Anzahlung, Bindung an den Verwendungszweck (hier der Autokauf). In wenigen Sekunden gibt es eine Übersicht aller infrage kommenden Anbieter mit den Darlehensangeboten. Der Vorteil: Der Überblick ist kostenlos und lässt sich ortsflexibel zu jeder Zeit vornehmen. Findet ein Kreditangebot Anklang, kann es sofort über das Vergleichsportal beantragt werden. Auch das funktioniert ohne aufwendigen Weg zum Bankberater oder ohne Zusatzkosten. Bis zur Antragstellung erfolgt über dies auch keine Übermittlung der Daten an die Schutzgemeinschaft.

Diese Kriterien sind beim Darlehensvergleich entscheidend

Geht es um den aussagekräftigen Darlehensvergleich, sollten potenzielle Autokaufende auf verschiedene Parameter achten, darunter effektiver Jahreszins, Sollzins, Laufzeit, mögliche Gebühren für Sondertilgungen oder vorzeitige Ablöse.

Sollzins vs. Effektzins – hier lauern versteckte Kosten

Beim Darlehensvergleich stellen Banken stets Sollzins und Effektivzins zur Wahl. Beide Angaben variieren deutlich, aber wo genau liegen die Unterschiede? Der Sollzins stellt den sogenannten geschönten Zinssatz („Schaufensterzinsen“) dar. Auf den ersten Blick wirkt die Zahl viel attraktiver als der Effektivzins, doch sie verschweigt wichtige Kosten. Diese wiederum werden im Effekttiefzins mit kalkuliert.

Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn der Effektivzins bietet nur eine vermeintliche Sicherheit. Darin nicht enthalten sind mögliche Kostenaufwendungen bzw. Gebühren für Kontoführung, Sondertilgung oder Kredit- bzw. Restschuldversicherung. Um keine böse Kostenfallen-Überraschung zu erleben, ist werden Darlehensvergleich genaues Hinschauen bei dem Effektivzins und weiteren Gebühren für Sondertilgung und Co. gefragt.

Wenige Prozentpunkte können enormen Unterschied machen

Einige Darlehensvergleichende sind vielleicht der Meinung, dass wenige Prozentpunkte Unterschied keine große Rolle beim Kredit spielen. Ein Trugschluss, wie die Beispiele in der Praxis eindrucksvoll beweisen. Wer beispielsweise ein Darlehen in Höhe von 43.000 Euro zu einem effektiven Zins von 3,70 % aufnehmen möchte, muss dafür bei einer Laufzeit von 84 Monaten ca. 580 Euro zahlen.

Liegt der Effektivzins bei 4,15 %, sind es monatlich schon über 589 Euro. Die Differenz von mehr als 9 Euro/Monat würde in 84 Monaten mehr als 756 Euro betragen. Dafür ließe sich das E-Auto schon mehrfach mit Strom betanken.

Hinweis: Bevor Darlehensnehmende die Vertragsunterschrift leisten, sollten sie unbedingt auf Sonderkonditionen achten. Kostenlose Sondertilgungen sind hilfreich, um das Darlehen frühzeitig zurückzuzahlen und sich damit Zinsersparnisse zu sichern. Gibt es beispielsweise eine Weihnachtsprämie durch den Arbeitgeber oder andere monetäre Zusatzeinkünfte, können diese für die Sondertilgung aufgewandt werden. Nicht jeder Darlehensgebende ist jedoch bereit, diese Vertragsoption kostenfrei einzuräumen. Damit es auch hier keine unliebsamen Überraschungen und Gebührenfallen gibt, genau das Vertragswerk lesen.

Die Wahl der Laufzeit: manchmal ist kürzer besser

Wer einen Autokredit aufnehmen möchte, hat dafür auch bei der Laufzeit viele Optionen. Die meisten Banken bieten eine Laufzeit zwischen zwölf Monaten und 84 Monaten. Doch es geht auch länger, beispielsweise bis 120 Monate. Darlehensnehmende sollten immer wissen: je länger die Laufzeit, desto kostenintensiver und die Finanzierung. Doch bei einem besonders günstigen Effektzins kann sich auch eine längere Laufzeit lohnen.

Durch die geringere monatliche Belastung bleibt in der Haushaltskasse beispielsweise noch ausreichend Budget, um notwendige kurzfristige Anschaffungen (u. a. der Kauf einer neuen Waschmaschine) ohne Liquiditätsängste und zusätzliche Finanzierung zu tätigen. Beim Darlehensvergleich lohnt sich deshalb die Gegenüberstellung einzelner Angebote mit variabler Laufzeitgestaltung. Hierbei ist der Blick auf die Gesamtkreditkosten entscheidend. Gibt es bei beispielsweise bei einer Laufzeit von 120 Monaten nur eine geringe Kostendifferenz im Vergleich zur Laufzeit mit 84 Monaten, könnte sich die längere Vertragsbindung für die Entspannung der monatlichen Kostenbelastung durchaus auszahlen.

Tipp: Bei der Darlehensauswahl sollte die monatliche Belastungsgrenze stets beachtet werden. Im Fokus steht die Frage: Wie viel Kredit kann ich mir monatlich leisten? Bei monatlichen Einnahmen von 3.000 Euro bliebe bei Kosten von 2.000 Euro (ohne Darlehen) eine Restsumme von 1.000 Euro zur freien Verfügung. 50 % davon sollten als Notgroschen angespart werden, sodass ca. 500 Euro für die Tilgung eines Darlehens dienen könnten. Das Kfz mit einem Kaufpreis von 43.000 Euro und einer monatlichen Belastung von ca. 550 Euro wäre in diesem Fall leistbar.

Bilder: pixabay.com / Creative Commons

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