Auswirkungen der Corona-Pandemie - finanzielle Entlastung für Kfz-Versicherte möglich

Viele Autofahrer sind derzeit deutlich weniger unterwegs als gewohnt. Die Corona-Krise sorgt aufgrund von Kurzarbeit, Home Office und Kontaktbeschränkungen für erhebliche Einschränkungen und deutlich weniger Staus. Viele Fahrzeuge bleiben ungenutzt. Einige Kfz-Versicherungen möchten ihre Kundschaft deshalb finanziell entlasten. Diejenigen, die aufgrund der Pandemie weniger fahren, könnten sich schon bald günstigere Prämien zunutze machen.

Kilometergenaue Abrechnung derzeit besonders lohnenswert

Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich das Leben in den vergangenen Monaten für viele hauptsächlich zuhause abgespielt. Betriebe mussten auf Home Office umstellen, soziale Kontakte wurden auf ein Minimum reduziert und das öffentliche Leben kam zum Erliegen. Diese einschneidenden Veränderungen haben erhebliche Auswirkungen auf den Straßenverkehr. Die Zahl der Staus und Unfälle ist deutlich gesunken. Schließlich sind wesentlich weniger Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs. Einige Autofahrer, die 2020 coronabedingt eine geringere jährliche Fahrleistung zu verzeichnen haben, können jetzt finanziell profitieren. Das gilt insbesondere für Versicherte, die sich für einen der wenigen Tarife mit kilometergenauer Abrechnung entschieden haben. Dies trifft unter anderem auf das Angebot „Zahl-pro-Kilometer“ von Friday zu. Der relativ junge Online-Versicherer ist Teil der Schweizer Baloise Gruppe und wurde hinsichtlich des Beitragsniveaus von Finanztest 2019 als „weit besser als der Durchschnitt“ erklärt. Autofahrer, die sich für die kilometergenaue Kfz Versicherung von Friday entschieden hatten, zahlen 2020 nur für die Strecke, die sie tatsächlich zurückgelegt haben. Wurde deutlich weniger gefahren als bei Vertragsbeginn geschätzt, erhalten Versicherte entsprechend Geld zurück.

Anders verhält es sich bei Verträgen mit Kilometerstaffelung. Hier wird nicht exakt nach gefahrenen Kilometern abgerechnet. Stattdessen erfolgt die Berechnung der Jahresprämie anhand von fixen Staffeln. Wenigfahrer werden in der Regel in die unterste Stufe mit bis zu 9.000 Kilometer eingeordnet. Darüber hinaus sind folgende Staffeln beim Großteil der Versicherungsgesellschaften gängig:

  • 9.000 -12.000 Kilometer
  • 12.000 – 15.000 Kilometer
  • 15.000 – 20.000 Kilometer
  • 20.000 – 25.000 Kilometer

Je höher die jährliche Fahrleistung, desto teurer die Versicherung. Schließlich steigt mit jedem zusätzlichen Kilometer das Risiko für Unfälle. Ab 31.000 Kilometer sind oft kaum Steigerungen beim Versicherungsbeitrag zu verzeichnen.

Wie die Deutsche Handwerks Zeitung (DHZ) in einer Newsmeldung berichtete, ergibt sich jedoch auch bei Tarifen mit Kilometerstaffelung die Chance auf Erstattungen beziehungsweise Prämienanpassungen. Demnach haben bereits mehrere Versicherer angekündigt, dass Kunden Geld zurückerhalten sollen, wenn sie wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr deutlich weniger gefahren sind. Die DHZ verweist auf Empfehlungen des Bund der Versicherten (BdV), wonach Versicherte die vor Jahresbeginn gemachte Angabe gegenüber ihrer Versicherung zur Jahreskilometerleistung kritisch prüfen sollen. „Sollte sich demnach für Autofahrer bereits zum jetzigen Zeitpunkt eine Veränderung klar abzeichnen, sollte der angegebene Wert gegenüber dem Versicherer korrigiert werden“, so der Hinweis der DHZ zu einer BdV-Pressemeldung. Die Korrektur der jährlichen Fahrleistung führe dann zu einer Neuberechnung der Versicherungsprämie.

In einem Infoblatt des BdV wurden alle wichtigen Fakten rund um die Kraftfahrzeugversicherung zusammengefasst. Darin finden Verbraucher unabhängige Informationen von Empfehlungen zu Deckungssummen über unnötigen Versicherungsschutz bis hin zu wesentlichen Kriterien, die eine gute Kfz-Versicherung erfüllen sollte.

Vielfältiges Entgegenkommen der Versicherer: Fahrerkreiserweiterung, Stundung und mehr

Neben gesenkten Jahresprämien können sich Kfz-Versicherte in Zeiten der Corona-Krise auch andere Vorteile zunutze machen. Unter anderem erweitert sich bei manchen Versicherern der Kreis der erlaubten Fahrer von Kraftfahrzeugen, sodass beispielsweise pflegende Fachkräfte oder Verwandte das versicherte Auto fahren dürfen, um Einkäufe zu erledigen oder Ähnliches. Auch Erweiterungen der Deckung sowie finanzielle Entlastung für Versicherte, die wegen der Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sind denkbar. Teilweise werden Beiträge gestundet, was in Krisenzeiten die Liquidität verbessern kann.

Da sich das Entgegenkommen der Versicherungen in sehr individuellen Lösungen zeigt, sollten Betroffene umgehend Kontakt mit ihrem Versicherer aufnehmen und die Einzelheiten klären. Hilfe erfahren neben privaten Versicherungsnehmern Firmenkunden, die im Rahmen ihrer Tätigkeiten derzeit besonders stark mit finanziellen Engpässen und einer existenzbedrohenden Situation konfrontiert sind.

Titelbildquelle pixabay.com „Cock-Robin“

 

 

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